„Vielleicht hat Leopold Mozart die gleichen Pflänzchen verwendet, wie wir heutzutage“
Wie war das eigentlich mit der Reiseapotheke von Leopold Mozart?
Kräuterkunde boomt. Dass das Wissen um die Wirkung der Kräuter nicht erst gestern erfunden wurde, beweist die Reiseapotheke von Mozarts Vater Leopold. Auf ihren langen Reise soll dieser allerhand Pulver und Pflänzchen mit sich geführt haben, die für sich und seine Familie von Nutzen waren. Wir haben die TEH-Kräuterexpertin Karin Buchart im TEH Center Unken besucht und sie gefragt, was Leopold Mozart wohl heutzutage in seiner Reiseapotheke hätte.
„Man könnte davon ausgehen, dass Leopold Mozart damals eine Pechsalbe mithatte oder vielleicht Blutwurzauszug. Das gleiche würden wir Kräuterkundigen auch heute mitnehmen“, erzählt Karin Buchart. Die waschechte Pinzgauerin ist in Unken und Lofer aufgewachsen und hat nach einer erfolgreichen Sportlerkarriere die Kräuterkunde für sich entdeckt.
Bei Karin Buchart hat eines zum Nächsten geführt. Im Zuge ihres Studiums der Ernährungswissenschaften hat Buchart begonnen, sich mit der Wirkung von Pflanzen auseinander zu setzen. Aus Neugier wurde Leidenschaft. Aus Leidenschaft entstanden das Buch „Die 13 Plagen der Alpen“, in dem Buchart die wichtigsten Heilpflanzen und ihre Anwendung beschreibt. Und der TEH-Verein für Traditionelle Europäische Kräuterheilkunde.
Gegründet wurde der Verein im Jahr 2007 und entwickelte sich zu einem Ausbildungszentrum für Kräuter-Interessierte. Für diese werden zahlreiche Veranstaltungen angeboten, um in die Kräuterwelt einzutauchen oder sich zu vertiefen.
Was man in der TEH-Ausbildung lernt? Zum Beispiel um die wertvolle Wirkung vom Löwenzahn. „Löwenzahn ist ja eigentlich ein Unkraut, das jeder kennt. Bei uns sagt man ‚Saublume‘ dazu“, lacht Buchart. Die Wirkung der „Saublume“ hingegen ist ganz und gar nicht lächerlich. Ihre Bitterstoffe bringen alles in Schwung: unsere Verdauung und den Körper. Und sogar, so sagt man, unsere Gedanken.
Wer sich für die Wirkung der heimischen Pflanzen interessiert, ist bei Karin Buchart genau richtig. Im TEH Center in Unken gibt es zahlreiche Veranstaltungen, Vorträge, Workshops und eben die TEH-Ausbildung, in der nicht nur der Pinzgau kräutertechnisch unter die Lupe genommen wird. Fun Fact: Wer die TEH-Ausbildung erfolgreich absolviert, bekommt als Symbol des Wissens einen Reisigbesen mit nach Hause. Wie eine richtige Kräuterhexe eben. Die Frage drängt sich auf: War vielleicht die Saublume inspirationsfördernd für W. A. Mozart?
TEH Verein, TEH akademie, Naturwerke Unken
Niederland 112
5091 Unken